Waren Andreas und Joannis Fogiel Brüder?

Bisher gibt es zu dieser Frage nur „wilde Spekulationen“, auch unter den polnischen Familienforschern, die sich mit den Nachkommen von Joannis Fogiel beschäftigen.

Sehen wir uns die derzeit bekannten Fakten mal näher an: Im Eintrag zur Taufe von Andreas, Sohn des Michael Miller, am 12.12.1756 wird der Name „Joannes Fogel“ als Taufpate erstmals erwähnt. Der Name „Andreas Fogiel“ wird im Kirchenbuch erstmals am 09.06.1768 als Taufpate für Anna Dorothea, Tochter des Paares Martin und Marianna Elisabeth Zaysler aus Troszczyn, genannt. Zwischen beiden Einträgen liegt eine Zeitspanne von fast zwölf Jahren.

Zwischen den Geburten der ersten beiden Söhne liegt eine Zeitspanne von dreizehn Jahren:
Martin, erster Sohn und ältestes Kind des Joannis, getauft am 27.10.1765
Martin, erster Sohn und drittes Kind des Andreas, getauft am 02.11.1778
Ob die Vornamen der erstgeborenen Söhne ein Hinweis auf den Vornamen eines möglichen gemeinsamen Vaters sind, lässt sich bei meinem aktuellen Wissensstand nicht belegen. In einigen Gegenden, z.B. in Schlesien, war dies durchaus üblich.

Die Zeitspanne zwischen den Geburten der jeweils ältesten Kinder der beiden beträgt immerhin noch acht Jahre. Barbara Elisabeth, das älteste Kind des Andreas, wurde am 03.10.1773 getauft.

Die Hochzeit des Joannis habe ich im Gegensatz zur Hochzeit des Andreas am 25.02.1772 nicht in den Kirchenbüchern von Opalenica gefunden.

Aus den genannten Fakten lassen sich aus meiner Sicht folgende Schlussfolgerungen ableiten:

  • Joannis war etwa 10 Jahre älter als Andreas. Bei einer größeren Zahl von Kindern in einer Familie ist diese Altersdifferenz kein Ausschluss einer Verwandtschaft
  • Es erscheint als durchaus sinnvoll, die Hochzeit von Joannis in der Umgebung von Troszczyn bzw. Opalenica zu suchen. Die Hochzeit könnte im Zeitraum von 1756 bis 1765 stattgefunden haben. Vielleicht finden sich dort Angaben zu seiner Herkunft oder seinen Eltern.

Das sind zwar alles noch keine fertigen Antworten, aber die „Richtung“ der weiteren Suche wird dadurch klarer. Der „Heuhaufen“ in der Gegend von Opalenica, in dem die „Nadel“ Joannis Fogiel zu suchen ist, erscheint um einiges kleiner als der „Heuhaufen“ des Bistums Bamberg …