Archiv für den Monat: Mai 2013

Artilleriewerkstatt Neisse

Bisher habe ich mich gefragt, wie mein Ururgroßvater Franz Siegert in dem kleinen schlesischen Dorf Nowag sein Auskommen als Sattler gehabt haben mag. Dann stieß ich durch Zufall darauf, dass in Neisse um 1815 die erste preußische Artilleriewerkstatt gegründet wurde. Auf einmal machte das alles einen Sinn: Nowag ist von Neisse nicht weit entfernt, der tägliche Arbeitsweg erscheint mir zumutbar. Vielleicht hatte Franz ein Fahrrad … und eine kleine Landwirtschaft wurde nebenher betrieben …

Als die Geschützfabrik in Spandau immer mehr expandierte, wurden bestimmt Fachleute aus anderen, bereits bestehenden Werkstätten „abgeworben“. Aus dieser Sicht erscheint es fast logisch, dass Franz Siegert den „Verlockungen erlag“ und mit seiner Familie nach Spandau übersiedelte. Ich meine, er wusste, was er tat und es war bestimmt nicht die reine „Abenteuerlust“ …

Wenn es mir jetzt noch gelingt, die Lebensdaten meiner Ururgroßeltern in Erfahrung zu bringen, wäre mein Familienpuzzle um ein großes Stück vollständiger.

Franz Siegert und Agnes Flaschel

Eigentlich soll man „alte Kamellen“ nicht aufrühren. Aber: Ich beschäftige mich mit der Geschichte meiner Familie und stoße dabei immer wieder auf Rätsel und Unstimmigkeiten, die sich rein logisch nicht klären lassen. Dazu gehört auch die folgende Geschichte. Mein Großvater Max Siegert (1900 – 1961) fand beim Anfertigen seines Abstammungsnachweises seine Großeltern nicht. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mysteriöser wird die Sache. Prinzipiell habe ich einfach nur folgende Fragen:
1. Weshalb hat mein Großvater nicht einfach seinen Onkel Max Siegert (1879 – 1943) gefragt, der zu diesem Zeitpunkt, wenn meine Informationen nicht falsch sind, noch lebte? Mein Urgroßonkel hätte sich doch bestimmt an seine Eltern erinnern können …
2. Sein Stiefvater Hermann Bleimeier brachte in die zweite Ehe mit Marie Siegert (geb. Rumland) eine Tochter aus erster Ehe mit. Auch zu seiner Stiefschwester hatte mein Großvater einen guten Kontakt. Auch hier hätten sich doch noch Dokumente über die Schwiegereltern seiner Mutter finden lassen müssen …
Es ist eigentlich nur schade, dass es offensichtlich auch in dieser Familie Themen gab, über die nicht gesprochen werden durfte.