Archiv für den Monat: September 2016

Hermann Bleimeiers erste Ehe

wurde am 01.05.1894 im Standesamt XIII im Berliner Wedding geschlossen. Ehefrau war Luise Bertha Helene Semmler, geboren am 21. April 1870. – Nur als Anmerkung: Der „Erste Mai“ war damals noch kein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland ist er es erst seit 1933. Es gab also keinen Grund, an diesem Tag keine „Amtsgeschäfte“ vornehmen zu können.

Hermanns erste Ehefrau verstarb am 25.03.1907 im Alter von nur 36 Jahren. Ob es in dieser Ehe Kinder gegeben hat, ist mir nicht bekannt.

1894 wohnte Hermann in der Stallschreiberstraße im Bezirk Kreuzberg und übte den Beruf eines Schuhmachers aus. Wahrscheinlich war dies sein tatsächlicher Beruf. Es wäre auch interessant zu wissen, ob er einen Meisterbrief in diesem Handwerk besaß oder als Geselle bei einem anderen Meister tätig war.

Zu Hermann Bleimeier hatte ich auch eine Anfrage an die historische Berliner Einwohnermeldekarte gestellt. Leider konnte dort keine entsprechende Eintragung gefunden werden, so dass ich hinsichtlich des Sterbedatums noch weitersuchen muss.

Neues zur Familie Franz Siegert und Agnes, geb. Flaschel

Bei meinen Recherchen im Internet fand ich zu meiner Überraschung zwei Geburtsurkunden, die genau in mein „Familienpuzzle“ passten.

Am 06.05.1875 zeigte Franz Siegert (1838 – 1896), mein UrUrGroßvater an, dass am 03.05.1875 ihm von seiner Ehefrau Agnes (geb. Flaschel) eine Tochter Emilie Agnes geboren worden sei. Die Familie Siegert wohnte damals in Spandau, Adamstraße 10. Die Geburtsurkunde der Tochter enthielt außerdem zwei weitere wichtige Informationen. Zum ersten wurde Franz Siegerts Beruf genannt: Sattler in der königlichen Artilleriewerkstatt „hier“ – also in Spandau. Die zweite Information betrifft das Sterbedatum der Tochter: 26.06.1877. Interessant die Wahl der Vornamen: Agnes ist der Vorname der Mutter. War dann eine Emilie Flaschel die Großmutter? – Ja, das ist reine Spekulation. Aber die Hochzeitsurkunde von Franz und Agnes konnte ich bisher leider nicht finden.

Eine zweite Geburtsurkunde verzeichnet die Geburt von Paul Oscar Bruno Siegert am 12.12.1880. Paul Siegert? Darüber hatte bisher kein Mitglied der Familie auch nur einen Ton verloren. Da die Geburtsurkunde keine weiteren zusätzlichen Eintragungen enthielt, kann ich zunächst davon ausgehen, dass meinem Urgroßonkel Paul Siegert ein längeres Leben beschieden war als seiner Schwester Emilie. Es dürfte jedoch spannend werden, seinen weiteren Lebensweg zu verfolgen.

Eheschließung Bleimeier – Siegert

Das Landesarchiv Berlin hat mir die Urkunde über die Eheschließung von August Hermann Bleimeier, Restaurateur in Deutsch-Wilmersdorf, mit Marie Caroline Siegert (geb. Rumland), Wirtschafterin in Deutsch-Wilmersdorf, zur Verfügung gestellt. Damit kenne ich nun das Geburtsdatum und den Geburtsort Hermanns: 30.07.1864 in Neu-Carbe, Kreis Friedeberg (Neumark). Die Fragen nach dem bisher unbekannten Sterbedatum und dem Sterbeort hoffe ich mit einer Auskunft aus der historischen Berliner Einwohnermeldekartei klären zu können.

Zum Zeitpunkt der Hochzeit am 04.06.1909 wohnten beide Eheleute in Deutsch-Wilmersdorf, Binger Straße 9. Unter dieser Adresse ist im Berliner Adressbuch von 1910 Hermann tatsächlich verzeichnet. Als Beruf wird dort schlicht und ganz einfach „Gastwirt“ angegeben. Unter dieser Adresse ist die Familie Bleimeier bis etwa 1914 verzeichnet. Erst um 1915 scheint Hermann seine Gastwirtschaft nicht mehr zu betreiben und eröffnet statt dessen in der Lortzingstraße 32 im Wedding eine Fisch-, Wild- und Geflügelhandlung.

Damit ist Hermann Bleimeier zumindest kein „Familien-Phantom“ mehr. Trotzdem bleiben noch einige Fragen offen. Zum Zeitpunkt der Eheschließung mit meiner Urgroßmutter war Hermann bereits 44 Jahre alt. Nach meinen Erfahrungen könnte Hermann vorher bereits einmal verheiratet gewesen sein, auch wenn darüber der Hochzeitsurkunde nichts zu entnehmen ist.

Im Prinzip ist damit das Rätsel um Hermann Bleimeier, meinen Stief-Urgroßvater, gelöst. Weitere Nachforschungen zu Eltern und Geschwistern Hermanns werde ich nur noch in sehr begrenztem Umfang vornehmen.