Archiv der Kategorie: Standesamtsurkunden

gefunden: Hermann Bleimeier – Sterbedaten

Manchmal muss man auf den zur Verfügung stehenden Unterlagen nur genau hinsehen. Auf der zweiten Seite der Hochzeitsurkunde Hermann Bleimeier – Marie Siegert geb. Rumland findet sich ein Hinweis auf die Sterbeurkunde von Hermann: 1203/1932; Standesamt Rudolf-Virchow-Krankenhaus.

Eine erste Internet-Recherche in den Namensregistern des Berliner Landesarchives bestätigte die Urkunden-Nummer und ergab zugleich das genaue Sterbedatum: 13. Juni 1932.

Eine Kopie der Sterbeurkunde wurde bestellt und liegt mir inzwischen vor. Leider sind der Urkunde keine Hinweise auf weitere Familienangehörige zu entnehmen. Als Beruf wurde „Händler“ angegeben, als Familienstand „verwitwet“. Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass Hermann kein drittes Mal geheiratet hat. – Interessant ist die letzte Adresse: Hussitenstraße 16 im Berliner Stadtbezirk Wedding. Nachforschungen in den Berliner Adressbüchern von 1930 und 1931 ergaben allerdings keinen Hinweis auf einen „Haushaltsvorstand“ namens Bleimeier. Auch andere Familiennamen wie „Nickel“ oder „Siegert“ wurden unter dieser Adresse nicht genannt.

Hermann Bleimeier (1864 – 1932) ist nun endgültig kein Phantom der Familiengeschichte mehr. Den entsprechenden Beitrag unter der Rubrik „…ungelöst“ habe ich daher gelöscht. Stattdessen habe ich einen Beitrag über Hildegard Nickel (geb. Bleimeier), eine Halbschwester meines Großvaters Max Siegert (1900 – 1961), hinzugefügt.

Eine Bemerkung bleibt noch. Mit den mir bekannten Daten zu Hermann Bleimeier (1864 – 1932) kann ich einen kleinen Beitrag zur Vervollständigung der „Online-Familiendatenbank Kreise Arnswalde und Friedeberg (Neumark)“ leisten.

Sterbeeintrag vom 04.07.1878: Johann Vogel aus Wonsowo

In den Standesamtsunterlagen aus Kuschlin fand sich mit Datum 04.07.1878 der folgende Eintrag:
http://szukajwarchiwach.pl/53/1883/0/4/15/str/1/4/15/hH0BSniIs4xbhbpOvVSiHw/#tabSkany
Der Eigentümer Daniel Vogel aus Wonsowo, einem zu Kuschlin gehörenden Dorf, zeigt den Tod des Ausgedingers Johann Vogel, seines Vaters, an. Johann Vogel starb im Alter von 93 Jahren und 26 Tagen. Soweit die harten Fakten …

Johann wurde in Troszczyn Hauland geboren. Als Geburtsdatum habe ich aus dem angegebenen Alter den 08.06.1785 errechnet. Nach meinen Aufzeichnungen, die natürlich fehlerhaft sein können, wurde ein Joannes Vogel am 09.07.1786 als Sohn der Eheleute Andreas und Marianna Vogel in Troszczyn getauft. Aber weshalb sollte Daniel Vogel hier falsche Angaben machen?

Jetzt wird es richtig spannend: Johann war laut Sterbeurkunde mit der bereits verstorbenen Anna Rosina (geb. Hein) verheiratet. Die Datenbank des Poznan Projectes enthält nur eine Eheschließung, die zutreffen könnte:
Jacobus Fogel und Rosalia Heyn, katholische Gemeinde Lwowek (Neustadt bei Pinne), Eintrag Nr. 4/1809
Diese Hochzeit habe ich bisher in meiner Datenbank dem Zwillingsbruder von Johann, Jacob Vogel, zugeordnet. Hier beschleichen mich allerdings leise Zweifel: Betraf der Taufeintrag aus Troszczyn vom 09.07.1786 nicht die Zwillinge Joannes und Jacob, sondern nur einen Sohn, der Joannes Jacob genannt wurde? Ich werde mir den Taufeintrag nochmals sehr genau ansehen müssen …

Als Eltern Johanns werden Jacob Vogel und Anna Rosina – Geburtsname unbekannt – angegeben. Auch hier lässt sich trefflich über die tatsächlichen Eltern spekulieren. Möglich wären sowohl Joannis und Anna Rosina als auch Andreas und Marianna. Bei Joannis und Anna Rosina Fogiel gibt es aber in der Reihenfolge der Kinder ein „biologisches Problem“: zwischen den Geburten von Andreas am 23.11.1784 und Johann am 08.06.1785 lägen kaum mehr als sechseinhalb Monate. Bei den Kindern von Andreas und Marianna Vogel gibt es bei beiden möglichen Geburtsdaten (08.06.1785 oder 09.07.1786) kein derartiges „Problem“ … 😉

Unter Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes muss ich offen lassen, welcher Familie Johann Vogel (1785 – 1878) zuzuordnen ist. Vielleicht hat ja ein Leser des Blogs einen weiterführenden Hinweis?

August Vogel (1836 – 1899)

In den gescannten Standesamtsurkunden aus Grätz fand ich folgendes Dokument:
http://www.szukajwarchiwach.pl/53/1857/0/4/165/skan/full/HGTD47bj7Bm4Y-O9V3Gxig
Dabei handelt es sich um die Sterbeurkunde meines Urgroßonkels August Vogel (1836 – 1899).

Augusts zweite Ehefrau Marianna (geb. Kalek) kannte offensichtlich die Abstammung ihres Ehemannes nicht oder hat sich nicht dafür interessiert. Andreas Vogel und Veronica, geb. Halamska, waren zum Zeitpunkt der Heirat von August und Marianna bereits mehr als zehn Jahre tot. Interessant ist auch die Altersangabe „62 Jahre“. Nach meinen Unterlagen beging August am 14.01.1899 bereits seinen 63. Geburtstag.

In Mariannas eigener Hochzeitsurkunde hätten alle diese Angaben gestanden. Da jedoch sowohl August als auch Marianna nicht Lesen und Schreiben konnten, ist fraglich, ob sie ihre persönlichen Dokumente überhaupt selbst aufbewahrt haben.

An dieser Stelle muss ich einen kleinen „Seitenhieb“ loswerden. Mariannas Neffe Hermann Vogel (1876 – 1835) – mein Großvater – war vermutlich mit seiner Ausbildung zum Volksschullehrer bereits fertig, er konnte mit Sicherheit Lesen und Schreiben. Vielleicht hätte eine Anfrage Mariannas bei ihrem Schwager Anton Vogel (1838 – 1909) helfen können, die persönlichen Unterlagen zu sichten. – Kurz zusammengefasst: besonders eng können die familiären Beziehungen zwischen den Brüdern August und Anton nicht gewesen sein.

Bei meinen Spekulationen über die familiären Beziehungen sollte nicht unbeachtet bleiben, dass beide Ehefrauen Augusts Polinnen waren. Wahrscheinlich hatte sich August auch als Pole gefühlt und gesehen. Sein Bruder Anton dagegen hatte in Guben eine Deutsche geheiratet und fühlte sich vermutlich im Laufe der Zeit immer mehr selbst als Deutscher. Aus dieser unterschiedlichen persönlichen Sicht der beiden Brüder könnte ein handfester Familienstreit entstanden sein …

Peter Gorski (1803 – 1881)

Durch Hinweise polnischer Familienforscher, die sich ebenfalls mit dem Familiennamen „Vogel“ in der Provinz Posen beschäftigen, fand ich folgende Sterbeurkunde:
http://www.szukajwarchiwach.pl/53/1857/0/4/24/skan/full/j5W2oy5RoQ8UzyWJxdOAbw

Am 19.10.1881 zeigte Franz Adamczak im Standesamt von Grätz den Tod seines Schwiegervaters Peter Gorski im Alter von etwa 80 Jahren an. Auf den ersten Blick eine für mich bedeutungslose Urkunde, wäre da nicht der Name der bereits verstorbenen Ehefrau: Marie, geb. Vogel.

Recherchen in der Datenbank des Poznan-Projectes brachten es dann an den Tag: Peter Gorskis Tochter Rosalia ist die zweite Ehefrau von Ernst Hayn. Ernst Hayn wiederum war in erster Ehe mit Catharina Vogel, einer Tochter des Paares Florian Vogel und Marianna Weymann verheiratet.

Welche Tochter Peter Gorskis einen Herrn Adamczak heiratete, konnte mit Hilfe des Poznan-Projectes geklärt werden. Eine entsprechende Datenbankabfrage ergab das folgende Ergebnis:
Katholische Pfarre Ptaszkowo, Eintrag 6 / 1855
– Andreas Adamczak (24 Jahre alt)
– Marianna Górska (22 Jahre alt)

Nehmen wir also ruhig an, dass der Gatte von Marianna Adamczak (geb. Gorska) zwei Vornamen hatte: Franz und Andreas. Unterschrieben hatte Franz die Sterbeurkunde seines Schwiegervaters mit „Franciszek Adamczak“ und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass er wissentlich einen falschen Vornamen angegeben hätte. Mir bleibt nur völlig unklar, warum Marianna Adamczak (geb. Gorska) nicht das genaue Geburtsdatum ihres Vaters gekannt haben sollte …

Die genaue Abstammung von Marianna Gorska (geb. Vogel) kann ich mit meinem aktuellen Wissensstand nicht klären. Meine Notizen zu den Kirchenbüchern von Opalenica enthalten bisher leider keinen entsprechenden Eintrag.

 

Barbara Vogel (geb. Haladuda) – 1835 – 1893

Unter den im Internet verfügbaren Scans von Standesamtsunterlagen, die im Staatsarchiv Poznan aufbewahrt werden, fand ich nunmehr auch die Sterbeurkunde meiner Urgroßtante Barbara Vogel (geb. Haladuda).

Das Sterbedatum von Barbara ist der 16.06.1893. Bereits am 19.08.1893 heiratete mein Urgroßonkel August Vogel seine zweite Ehefrau, die Wittwe Marianna Apolinarska (geb. Kalek). Aus heutiger Sicht mag das Vierteljahr zwischen Tod der ersten Ehefrau und zweiter Hochzeit als wenig erscheinen. Es kommt uns heutigen allerdings nicht zu, über Moral und Ethik vergangener Zeiten zu diskutieren. Wir wissen verdammt wenig über die gesellschaftliche Stellung von Wittwen zur damaligen Zeit …

Augusts Kinder aus der Ehe mit Barbara waren meines Wissens bereits „aus dem Gröbsten“ heraus. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es für Eheleute einfacher war, den vielen „Unbilden“ des Lebens gemeinsam entgegenzutreten.

Veronica Vogel (geb. Dakowska) – Sterbeurkunde

Eigentlich passt die Sterbeurkunde der Veronica Vogel, geb. Dakowska, gestorben am 08.04.1879 im Alter von 60 Jahren in Troszczyn, nicht wirklich zu den mir bisher bekannten Mitgliedern der Familie Vogel. Auch der Name des bereits verstorbenen Ehemannes, August Vogel, findet sich in dieser Verbindung nicht in meinen Unterlagen. Ich halte diese Urkunde trotzdem für wichtig.

Die Suche in der Datenbank des Poznan Projectes ergab den folgenden und einzigen Eintrag:
Katholische Pfarre Opalenica, Eintrag 27 / 1840
Augustinus Vogel (27 Jahre alt); Vater: Jacobus, Mutter: Marianna Schultz
Veronica Dakowska (28 Jahre alt); Vater: Adalbertus, Mutter: Agnes Hoffmann
Aus den Angaben im Poznan Project lässt sich als Veronicas Geburtsjahr 1812 errechnen. Aus der Sterbeurkunde ergibt sich als Geburtsjahr dagegen 1819. Auch wieder ein schönes Beispiel dafür, dass den genauen Lebensdaten damals nicht die Bedeutung zukam, die sie heute besitzen.

Für die Abstammung des Ehemannes August Vogel gibt es nach meinen Unterlagen eigentlich nur eine Möglichkeit: Er ist ein Enkel des Paares Franciscus Antonius Fogel und Anna Maria, geb. Millerowna.

Die Auswertung der Daten aus der Sterbeurkunde der Veronica Vogel (geb. Dakowska) lässt im Moment mehr Fragen offen als eigentlich gelöst werden. Ich werde mich doch intensiver mit der Familie von Franz Anton und Anna Maria Vogel beschäftigen müssen.

Veronica Vogel (geb. Halamska) – Sterbeurkunde

Am 08.03.2014 erhielt ich per eMail einen interessanten Link:
http://szukajwarchiwach.pl/53/1918/0/4/15/skan/full/PrF2yq5HtYcN5u02AZGd3Q
Die als Scan gespeicherte Sterbeurkunde wurde erst bei genauem Hinsehen interessant und erwies sich dann als „Volltreffer“: Es ist die Sterbeurkunde meiner Ururgroßmutter Veronica Vogel (geb. Halamska).

Trotz der spärlichen Angaben zum Alter und zur Herkunft gibt es Tatsachen, die diese These eindeutig stützen:
1. das Alter von 65 Jahren ergibt als Geburtsjahr 1813
2. Die Nennung des bereits verstorbenen Ehemannes Andreas Vogel
3. der Anzeigende, Franz Fintz, verheiratet mit Julianna Vogel, einer Tochter Veronicas

Ein Licht auf die mit Sicherheit immer noch schwierigen Lebensverhältnisse wirft die Beschreibung des Sterbeortes: „zu Neu Urbanowo in des Anzeigenden Behausung“.

Der Beruf des Franz Fintz gab mir einige Rätsel auf. Ich lese „Komornik“ – übersetzt: Gerichtsvollzieher. Da die Urkunde nur unterkreuzt und nicht unterschrieben ist: Sollte es wirklich Gerichtsvollzieher gegeben haben, die nicht schreiben konnten? Das erschien mir unwahrscheinlich. – Die Lösung fand sich unter dem Link http://forum.genealogy.net/index.php?page=Thread&threadID=34296: Ein Komornik ist ein Bauer ohne eigenen Boden. Das passt dann doch viel besser.

Neuigkeiten zur Familie Siegert

Jetzt liegen mir die Sterbeurkunden meiner Ururgroßeltern Franz Siegert (1838 – 1896) und Agnes Siegert, geb. Flaschel (1850 – 1916) vor.
Auf der Sterbeurkunde meines Ururgroßvaters sind Geburtsdatum und als Geburtsort „Klodebach, Kreis Grottkau (Schlesien)“ vermerkt. Wahrscheinlich können die Eltern über das entsprechende Kirchenbuch ermittelt werden.
Vermerkt ist auf der Urkunde auch, dass Franz und Agnes 24 Jahre verheiratet waren. Daraus kann als Hochzeitsjahr 1872 errechnet werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Hochzeit am Wohnort der Braut erfolgte.
Bei meiner Ururgroßmutter lässt sich aus dem angegebenen Alter (66 Jahre) nur das Geburtsjahr errechnen. Als Geburtsort wird Neisse (Stadtkreis) angegeben. – Die Suche nach dem Geburtseintrag in den Kirchenbüchern wird wahrscheinlich recht mühselig, denn in Neisse gab es fünf katholische Kirchgemeinden.